Die Deutschen gelten im Allgemeinen als sehr sicherheitsorientiert, sodass es wenig verwunderlich erscheint, dass sichere Kapitalanlagen bei den Bundesbürgern hoch im Kurs stehen. Bei der Wahl der passenden Anlageform greifen die meisten Menschen daher auf Sparbücher, Festgeldkonten oder Tagegelder zurück. Als spekulativ geltende Anlageklassen wie Fonds und Aktien besitzen dagegen nur rund zehn Prozent der Deutschen.
Als sichere Kapitalanlagen werden demnach vor allem Anlageprodukte begriffen, bei denen man als Anleger keinen größeren Kursschwankungen ausgesetzt ist und bei denen eine Rückzahlung des eingesetzten Kapitals unter normalen Umständen sehr wahrscheinlich ist. Begründend auf diesen Kriterien investieren viele Menschen auch in Anleihen von gut gerateten Unternehmen oder in Staatsanleihen. Zwar gibt es hierbei keine hundertprozentige Sicherheit, dass das Kapital zurückgezahlt wird, allerdings ist ein Zahlungsausfall bei erstklassigen Schuldnern wie den großen DAX Unternehmen doch sehr unwahrscheinlich.
Garantiert ist die Rückzahlung des eingezahlten Kapitals samt auflaufender Zinsen aber ohnehin nur bei Einlagen wie Festgeldern, Tagesgeldern, Kontoguthaben oder Sparbüchern. Diese Produkte bei deutschen Banken sind in der Regel durch den staatlichen Einlagensicherungsfonds in voller Höhe abgesichert, sodass man hier durchaus von sicheren Kapitalanlagen sprechen kann. Mindestens genauso sicher, wenn auch mit vorübergehenden Kursrisiken verbunden sind Staatsanleihen der Bundesrepublik Deutschland. Nur ein Staatsbankrott würde hier zum Zahlungsausfall führen.
Allerdings kann man bei den vorgenannten Produkten nur in Bezug auf den nominellen Kapitalerhalt von sicheren Kapitalanlagen sprechen. Durch eine eventuelle Inflation stellen sich nämlich auch sichere Kapitalanlagen oft als relativ unsicher heraus. Dies ist immer genau dann der Fall, wenn die Inflationsrate die Zinserträge übersteigt. IN diesem Fall kommt es zu einem Kaufkraftverlust - das Geld verliert an Wert!
Als sichere Kapitalanlagen, die auch für einen realen Kaufkrafterhalt stehen, gelten vor allem Immobilien, Gold und andere rare und werthaltige Sachwerte. Bei der Anlage in solche Sachwerte ist allerdings zu bedenken, dass es sich meist nur dann um sichere Kapitalanlagen handelt, wenn man einen langfristigen Anlagehorizont zu Grunde legt. Außerdem sind bei bestimmten Sachanlagen wie Immobilien, Oldtimern oder Kunstobjekten oft hohe Aufwendungen für den Werterhalt zu erbringen. Sachwerte wie Gold oder andere Edelmetalle benötigen hingegen keine Pflege, sind allerdings laufenden Kursschwankungen ausgesetzt.