Das Rentensystem in Deutschland gehört zu den Sozialversicherungen, die Ende des 19. Jahrhunderts vom damaligen Kanzler Otto von Bismarck eingeführt wurden. Bis zum heutigen Tag bilden diese speziellen Versicherungen eine wichtige Stütze des modernen Sozialstaates. Die Sozialversicherungen sollten den Einzelnen damals wie heute vor finanziellen Engpässen im Falle von Arbeitslosigkeit, Krankheit und Alter schützen. Diese Grundlage ist bis heute erhalten.
Als eines der wenigen Länder weltweit verfügte Deutschland jahrzehntelang über ein solides und funktionierendes Rentensystem. Durch verschiedene gesellschaftliche und demographische Ereignisse ist die Stabilität der Rentenvorsorge in Deutschland jedoch in den letzten Jahren negativ ins Gespräch gekommen. Viele Menschen befürchten, dass ihre spätere Rentenvorsorge nicht mehr gewährleistet ist.
Um diese Sorge verstehen zu können, muss zunächst das Grundprinzip der Rentenvorsorge in Deutschland erläutert werden. Das Rentenversicherungssystem beruht in Deutschland auf dem Generationenvertrag. Dieser besagt, dass aktuelle Arbeitnehmer einen bestimmten Anteil ihres Einkommens in die Rentenversicherung bezahlen. Die Beitragshöhe richtet sich hierbei nach dem Verdienst des Einzelnen. Alle aktuellen Rentenempfänger erhalten ihre Rentenzahlungen aus dieser Rentenversicherungskasse. Die aktuellen Einzahler ihrerseits können mit einer monatlichen Auszahlung der Rentenversicherung rechnen, wenn sie selbst das Renteneintrittsalter erreicht haben.
Aktuelle Probleme und deren Lösungen in der Rentenvorsorge
Durch hohe Arbeitslosigkeit sowie eine immer älter werdende Gesellschaft stand das Verhältnis der Renteneinzahler und Rentenempfänger bald in einem Ungleichgewicht. Die Folge waren leere Rentenkassen. Aus diesem Grund wurden die Riester-Rente und Rürup-Rente vom Staat in Deutschland eingeführt. Beides sind freiwillige Zusatzrentenversicherungen, die eventuelle Versorgungslücken der späteren Rentenempfänger ausgleichen sollen.
Der Abschluss einer Riester-Rente steht jedem Arbeitnehmer in Deutschland zur Verfügung. Der Staat beteiligt sich hierbei durch Subventionen und steuerliche Vorteile an dieser freiwilligen Rentenvorsorgeform, was die Beliebtheit und Bekanntheit der Riester-Rente nachhaltig fördern konnte. Eine Rürup-Rente ist mit der Riester-Rente vergleichbar. Sie wurde jedoch vorwiegend für freiberuflich und selbständig tätige Personen konzipiert, denen die Riester-Rente nicht offen steht. Auch hierbei kann der Einzahler von steuerlichen Vorteilen profitieren, die vor allem Selbständigen mit mittlerem und hohem Einkommen entgegenkommen dürften.