Bei der Geldanlage investieren viele Bundesbürger gerne in greifbare Sachwerte und solide Geschäftsmodelle. Kein Wunder, dass Schifffonds in Deutschland so beliebt sind. Mit Schifffonds erhalten Anleger die Möglichkeit, in Schiffe zu investieren, ein Asset, dass normalerweise einem elitären Investorenkreis vorbehalten ist. Durch geschlossene Schifffonds wird das Kapital vieler Anleger gebündelt, sodass der Schifffonds ein oder mehrere Schiffe finanzieren kann, welche dann laufend Erträge für den Anleger erwirtschaften.
In der Regel werden Schifffonds als geschlossene Fonds aufgelegt, welche in Form einer Kommanditgesellschaft oder einer GmbH initiiert werden. Mit dem Kauf von Anteilen an einem Schifffonds erwirbt der Anleger somit eine unternehmerische Beteiligung mit den hierfür üblichen Risiken. Üblicherweise ist der Erwerb von Anteilen an Schifffonds erst ab einem bestimmten Mindestanlagebetrag möglich, welcher meist bei etwa 10.000 Euro liegt. Für den Kauf von Anteilen fällt außerdem ein Ausgabeaufschlag an, der oft bei bis zu 6 Prozent der investierten Summe liegt. Als geschlossene Fonds können Schifffonds nur innerhalb einer Zeichnungsfrist erworben werden und auch nur so lange, bis das avisierte Zeichnungskapital erreicht ist. Die Laufzeiten der Schifffonds betragen regelmäßig 10 Jahre oder mehr. Eine vorzeitige Rückgabe von Fondsanteilen ist üblicherweise nur in Ausnahmefällen und in Verbindung mit finanziellen Nachteilen möglich.
Das eingesammelte Kapital investieren die Schifffonds dann beispielsweise in ein oder mehrere Frachtschiffe oder Kreuzer, die für die Reederei zur See gehen und im Idealfall die in Aussicht gestellten Renditen erwirtschaften. Viele Initiatoren von Schifffonds stellen ihren Investoren Ausschüttungen im zweistelligen Prozentbereich in Aussicht. In der Vergangenheit konnten diese Prognosen in vielen Fällen erfüllt werden.
Am Ende der Laufzeit steht dann meist der Verkauf des Schiffes oder der Schiffe an. Die Rückzahlungssumme hängt maßgeblich auch vom erzeilbaren Verkaufspreis ab. Dieser wird vor allem von der globalen Konjunktur beeinflusst. In wirtschaftlichen Krisen lassen sich Frachtschiffe beispielsweise nur sehr schwer veräußern, sodass die Preise entsprechend niedrig ausfallen können. Demgegenüber lassen sich in Boomphasen entsprechend höhere Erlöse erzielen, die dann auch zu einem höheren Gesamtertrag für den Investor führen.